Wie werde ich Chef?

Lieber Chef vom Ganzen. Ich bin Sachbearbeiter in einem KMU mit 40 Leuten und stehe irgendwo in der Mitte der Hierarchie. Das heisst: Ich kann den Stift schicken, ùm Gipfeli zu holen, aber bei Sitzungen mit dem Kader muss ich meistens das Protokoll schreiben, wenn keine Sekretärin da ist. Meine Frage ist kurz und einfach: Wie werde ich Chef vom Ganzen? P. Geiger (29), Sachbearbeiter

Lieber Herr Geiger

Es beginnt damit, dass Sie die Gipfeli selber backen. Damit beeindrucken Sie Ihren Stift, das Kader und entwickeln das, was einen Chef ausmacht: Eigeninitiative.

Und gleich noch ein Tipp: Schreiben Sie das Protokoll fortan auch dann, wenn Ihre Sekretärin anwesend ist. Denn das Protokoll ist ein nicht zu unterschätzendes Macht- und Steuerinstrument. Anhand dessen lassen sich Sitzungen lenken und Entscheidungen herbeiführen. Es kommt darauf an, was Sie aus der Rolle des Protokollführers machen.

Sie ahnen es bereits. Chef sein hat mit Macht und Autorität zu tun. Und diese müssen Sie sich zuerst erarbeiten. Natürliche Autorität erhalten Sie, wenn Sie in den Augen Ihrer Mitarbeiter etwas besser können. Dann folgen sie Ihnen, weil sie darauf vertrauen, dass Sie es am besten drauf haben. Es lebt sich gut im Windschatten eines Siegers.

Streichen Sie Ihre Erfolge beim Kader hervor und machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Komplizen. Die Treppe nach oben führt über die Schultern Ihrer Mitarbeiter. Wenn Sie es schaffen, dass Ihnen Gretel in den Wald folgt, haben Sie das Zeug zur Märchenkarriere.

Oder Sie gehen zurück auf Start. Als Gründer eines eigenen Unternehmens. Dann bestimmen Sie ab sofort alleine. Ohne Protokoll. Und die übrigen Gipfeli vom Frühstück essen Sie dann zum Znacht. Das Jungunternehmertum ist die Alternative zur Karriere als Konzernsoldat. Und macht aus eigener Erfahrung unheimlich viel Spass. Das Einzige, was Sie dazu brauchen, ist eine Idee, etwas Mut und einen Schuss Wahnsinn. Oder wie Steve Jobs es sagte: «Because the people who are crazy enough to think they can change the world, are the ones who do.»

Grosse Worte. Allerdings. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Meist liegen die Ideen näher als Sie glauben. Google, Facebook und Apple sind Ausnahmen. Sie können auch mit Hamburgern oder Kaffee erfolgreich sein. Die Frage ist, was Sie daraus machen.

Mit unternehmerischen Grüssen
Ihr Chef vom Ganzen

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